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Monats-Archiv: März 2025 − News & Stories


Die letz­te Gru­be wird geschlos­sen – oder doch nicht?

Noch wird in der Gru­be 7 im Advent­da­len bei Lon­gye­ar­by­en Koh­le abge­baut. Die Gru­be 7 ist das letz­te nor­we­gi­sche Koh­le­berg­werk in Spitz­ber­gen, das noch in Betrieb ist.

Aber nicht mehr lan­ge: Die Schlie­ßung ist für die­sen Som­mer geplant, gegen Ende Juni soll die Pro­duk­ti­on aus­lau­fen.

Davon sind vie­le in Lon­gye­ar­by­en nicht begeis­tert, und unab­hän­gig davon, was man grund­sätz­lich von Koh­le­berg­bau hält, bezwei­felt kei­ner, dass der Ver­lust eini­ger Dut­zend gut bezahl­ter Indus­trie­ar­beits­plät­ze für einen Ort mit etwa 2500 Ein­woh­nern erheb­lich ist und nichts Gutes bedeu­tet. Auch ver­schie­de­ne Zulie­fer­be­trie­be rech­nen mit Umsatz­ein­bu­ßen.

Grube 7

Tages­an­la­gen der Gru­be 7.

Das hat sich mitt­ler­wei­le bis zur Poli­tik in Oslo her­um­ge­spro­chen. Selbst Emi­lie Enger Mehl, die als Jus­tiz­mi­nis­te­rin und damit in Zustän­dig­keit für die nor­we­gi­sche Sval­bard­po­li­tik die Ent­schei­dung zur Schlie­ßung der Gru­be 7 ent­schei­dend vor­an­ge­trie­ben hat, hat sich nun laut Sval­bard­pos­ten ent­spre­chend geäu­ßert. Der klei­ne Haken dabei: Mehl ist mitt­ler­wei­le nicht mehr Minis­te­rin, mit dem Amts­ver­lust kam der Mei­nungs­wech­sel.

Aller­dings ist das Ende der Gru­be 7 gar nicht aus­schließ­lich poli­tisch bedingt: Die ver­füg­ba­ren Koh­le­vor­kom­men sind bald erschöpft, der Betrieb der Gru­be wäre gar nicht viel län­ger mög­lich. Woll­te Nor­we­gen den Koh­le­berg­bau in Spitz­ber­gen wei­ter­füh­ren, müss­te eine ganz neue Gru­be erschlos­sen wer­den, wozu auch die Stra­ße in bis­lang von Infra­struk­tur unbe­rühr­te Gebie­te hin­ein ver­län­gert wer­den müss­te. Vor Jah­ren wur­den bereits Koh­le­vor­kom­men am Berg Bas­sen auf der Nord­sei­te des Advent­da­len unter­sucht (der Bas­sen ist Teil des Ope­raf­jel­let), damals mit dem Gedan­ken, dort die „Gru­be 8“ zu erschlie­ßen.

Operafjellet, Bassen: Grube 8

Der Berg Bas­sen am Berg­mas­siv Ope­raf­jel­let war mal als „Gru­be 8“ vor­ge­se­hen.

Das ist aber nicht pas­siert, und es erscheint ins­ge­samt poli­tisch auch sehr unwahr­schein­lich, dass es nun doch noch dazu kommt. Und so wird der nor­we­gi­sche Koh­le­berg­bau in Spitz­ber­gen am Ende des kom­men­den Som­mers wohl Geschich­te sein.

Wet­ter

Wind, Adventdalen

Win­di­ge Fahrt Sams­tag Nach­mit­tag im Advent­da­len.

Wet­ter ist immer gut, man hat ja auch immer wel­ches. In Lon­gye­ar­by­en hat man oft ziem­lich viel davon, so auch in den letz­ten Tagen. In der Nacht von Don­ners­tag auf Frei­tag gab es über Tei­len Spitz­ber­gens hef­ti­gen Sturm, der an tem­po­rä­ren Ein­rich­tun­gen im Feld teil­wei­se auch erheb­li­che Schä­den ver­ur­sach­te.

Sams­tag Abend fiel der Flug von Oslo nach Lon­gye­ar­by­en aus, und die Nacht war so stür­misch, dass es auch inner­halb des Ortes schwie­rig bis unmög­lich war, sich von A nach B zu bewe­gen. Lawi­nen­ge­fähr­de­te Wege wur­den vom Sys­sel­mes­ter gesperrt.

Wind, Adventdalen

Sonn­tag früh in Lon­gye­ar­by­en.

Da bas­telt man lie­ber schön an Neu­auf­la­gen und sons­ti­gen Pro­jek­ten. Sicht­ba­re Ergeb­nis­se gibt es aktu­ell wie­der im Bereich „Die­se Sei­te soll schö­ner wer­den“: Meh­re­re Sei­ten wur­den mit Kar­ten, Foto­ga­le­rien und ggf. Text auf­ge­wer­tet. Es lohnt sich, mal wie­der vir­tu­ell beim Flug­zeug­wrack am Kapp Bor­then (das Flug­zeug aus dem Krieg), beim Svens­khu­set am Kapp Thord­sen (das „Gespens­ter­haus“) oder bei der alten Trap­per­hüt­te auf der Lågøya vor­bei­zu­schau­en. Viel Ver­gnü­gen!

Nach Osten, in die Mohn­buk­ta

Bei die­sem herr­li­chen Wet­ter muss­ten wir ein­fach los, und eine Gegend, in der wir immer wie­der sehr ger­ne sind, ist die Ost­küs­te Spitz­ber­gens, hier die Mohn­buk­ta. Kna­cki­ge -20 Grad, blau­er Him­mel, blau­grü­nes Eis … herr­lich!

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Ein Grund mehr für eine Tour ist es natür­lich, wenn man net­ten Besuch hat. In die­sem Fall war Ser­ge bei uns, der sicher eini­gen als Kapi­tän der Anti­gua in den letz­ten Jah­ren in bes­ter Erin­ne­rung ist. Umso mehr freue ich mich, dass Ser­ge uns auch ohne die Anti­gua erhal­ten bleibt: als Kapi­tän wird er auch meh­re­re unse­rer Fahr­ten auf der Mean­der im Som­mer 2025 beglei­ten! 😃👍

Rolf und Serge, Longyearbyen

Ser­ge (rechts) und Rolf freu­en sich in Lon­gye­ar­by­en aufs Essen 😋
nach 10 Stun­den bei -20 Grad sieht man nicht mehr ganz so knack­frisch aus wie sonst … 😵‍💫

Die­se Sei­te soll schö­ner wer­den

Und noch ein paar klei­ne Bei­trä­ge aus der Abtei­lung „die­se Sei­te soll schö­ner wer­den“. Neu bezie­hungs­wei­se nun schö­ner gestal­tet sind fol­gen­de Sei­ten:

Die „alte Kran­ken­haus­trep­pe“ in Lon­gye­ar­by­en. Nicht weit weg, aber aus dem kul­tu­rel­len Jah­res­ka­len­der Lon­gye­ar­by­ens nicht weg­zu­den­ken.

Weit weg und nur schwer erreich­bar sind hin­we­gen der Depotod­den mit dem Oxford­haus im Bren­ne­vins­fjord und der klei­ne Jäder­in­fjord im Lady Fran­k­lin­fjord, bei­de auf dem Nord­aus­t­land.

Depotodden, Oxfordhaus

Das Oxford­haus am Depotod­den im Bren­ne­vins­fjord hat eine schö­ne, eige­ne Sei­te.

Über­all lohnt sich ein klei­ner, digi­ta­ler Besuch – viel Spaß und schö­nes Wochen­en­de!

Son­nen­fest

Eine Woche in Lon­gye­ar­by­en, Teil 1: Das Son­nen­fest

Es ist ja schon wie­der genau eine Woche her. Am 8. März ver­sam­melt man sich mit­tags an der alten Kran­ken­haus­trep­pe, ganz in der Nähe der Kir­che, denn dort errei­chen die ers­ten Son­nen­strah­len Lon­gye­ar­by­en – erst­mals seit Anfang Okto­ber! Da wird natür­lich ordent­lich gefei­ert. Ein paar wei­te­re Wor­te und Bil­der dazu gibt es übri­gens auch auf der neu­en Sei­te zum Ort des Gesche­hens, der alten Kran­ken­haus­trep­pe.

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Die Neu­auf­la­ge des Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rers ist da

Der Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rer „Spitz­ber­gen-Sval­bard“ liegt in neu­er, aktua­li­sier­ter Auf­la­ge vor!

Wie­der ein­mal wur­den alle Kapi­tel über­ar­bei­tet, ins­be­son­de­re die viel­dis­ku­tier­ten neu­en Regeln sind natür­lich ein­ge­flos­sen, aber auch dar­über hin­aus wur­de viel aktua­li­siert, was sich in den letz­ten Jah­ren so ver­än­dert hat. Mitt­ler­wei­le ist es schon die ach­te aktua­li­sier­te Auf­la­ge! Die ers­te war 2007, viel­leicht erin­nert sich noch jemand … die Vor­be­stel­lun­gen sind alle aus­ge­lie­fert, jetzt hat der Ver­sand auch wie­der Kapa­zi­tät.

Auch die eng­li­sche, nie­der­län­di­sche und nor­we­gi­sche Aus­ga­be wer­den der­zeit jeweils auf den neu­es­ten Stand gebracht.

Und wo das Weih­nachts­ge­schäft die Lager geleert hat, wird nun nach und nach wie­der auf­ge­füllt. So ist das schö­ne Foto­buch Spitz­ber­gen – Kal­te Schön­heit“ nun wie­der jeder­zeit lie­fer­bar, und wei­te­re, gera­de aus­ver­kauf­te oder knap­pe Titel sind der­zeit wie­der im Druck. Auch die Samm­lung ver­schie­de­ner Spitz­ber­gen-Küchen­brett­chen wird in ein paar Wochen auch wie­der voll­stän­dig ver­füg­bar sein.

Gefähr­li­che Eis­bä­ren­be­geg­nung bei Fred­heim

Am ver­gan­ge­nen Mon­tag (24.2.) kam es bei Fred­heim im Tem­pel­fjord zu einer Begeg­nung zwi­schen einem Eis­bä­ren und einer Tou­ris­ten­grup­pe. Nun wur­den in einem Bei­trag in Sval­bard­pos­ten Details bekannt, die ver­deut­li­chen, dass der Vor­fall dra­ma­tisch ver­lief und nur mit Glück kei­ne Men­schen zu Scha­den kamen und der Eis­bär auch nicht.

Fredheim

Fred­heim letz­te Woche Mitt­woch, zwei Tage nach der gefähr­li­chen Begeg­nung.

Die Grup­pe war auf einem Tages­aus­flug mit Motor­schlit­ten von Lon­gye­ar­by­en unter­wegs und hat­te Fred­heim erreicht und sich dort zur Essens­pau­se bereit gemacht. Laut Aus­sa­ge eines betei­lig­ten fran­zö­si­schen Tou­ris­ten tauch­te der Eis­bär plötz­lich nur zwei oder drei Meter von der Grup­pe ent­fernt auf.

Der fol­gen­de Hand­lungs­ver­lauf ist nicht im Detail öffent­lich bekannt, aber laut Zeu­gen­aus­sa­gen ist eine Frau beim Weg­lau­fen hin­ge­fal­len und kurz dar­auf hat­te der Bär die lie­gen­de Frau erreicht und stand mit einer Pfo­te auf ihrem Rücken. Er soll sich jedoch nicht aggres­siv ver­hal­ten und nicht ver­sucht haben, die Frau oder ande­re Per­so­nen anzu­grei­fen. Der Fran­zo­se Antoine Ter­ro­n­es beschrieb das Ver­hal­ten des Eis­bä­ren laut Sval­bard­pos­ten mit die­sen Wor­ten: „Ich habe nicht wahr­ge­nom­men, dass das ein Angriff war, es war nicht, als ob der Bär hung­rig und ziel­ge­rich­tet war. Er wirk­te ent­spannt, hob den Kopf, als ob er Wit­te­rung auf­nahm und ging lang­sam auf uns zu.“

Dann aber begann der Bär schnel­ler zu lau­fen und nahm die Ver­fol­gung der Frau auf, die kurz dar­auf mit einer Bären­pfo­te auf dem Rücken am Boden lag.

Zu die­ser Zeit wur­de von den Gui­des mit Signal­pis­to­le und Gewehr geschos­sen, um den Bären zu ver­trei­ben, was auch gelang. Ein Gui­de soll sich mit Gewehr bereit­ge­hal­ten haben, um den Bären zu erschie­ßen, aber bevor es dazu kam, wur­de das Tier von einem Schuss mit einer Knall­pa­tro­ne aus einer Signal­pis­to­le ver­trie­ben. Unter wei­te­ren Schreck­schüs­sen beweg­te der Bär sich dar­auf­hin von der Grup­pe weg.

In der Nähe befand sich noch eine wei­te­re Tou­ris­ten­grup­pe, deren Gui­des sich zwi­schen­zeit­lich mit Signal­pis­to­le und Gewehr bereit­ge­macht hat­ten.

Das gan­ze Gesche­hen ver­lief inner­halb weni­ger Augen­bli­cke.

Sobald die unmit­tel­ba­re Gefahr vor­über war, fuhr die Grup­pe nach Lon­gye­ar­by­en zurück und ver­stän­dig­te den Sys­sel­mes­ter. Alle unmit­tel­bar Betei­lig­ten tra­fen dar­auf­hin ein Kri­sen­team, um den Schock zu ver­ar­bei­ten. Laut dem Zeu­gen Ter­ro­n­es waren eini­ge Betei­lig­te von dem Gesche­hen „stark geprägt“, und die Gesprä­che mit dem Kri­sen­team waren bei der Ver­ar­bei­tung sehr hilf­reich.

Fredheim, Eisbär

Fred­heim mit Eis­bär (das Foto ent­stand vor län­ge­rer Zeit).

Der Ein­satz eines Kri­sen­teams ist nach einer Kon­fron­ta­ti­on mit einem Eis­bä­ren, bei der es nicht zu Ver­letz­ten oder gar Schlim­me­rem bei Mensch oder Tier gekom­men ist, unüb­lich und ließ schon ver­mu­ten, dass der Vor­fall dra­ma­tisch ver­lau­fen ist.

Lei­der sind nicht genug Details zum genau­en Ver­lauf bekannt, um wirk­lich zu ver­ste­hen, was pas­siert ist und wie es dazu kom­men konn­te, dass der Eis­bär unbe­merkt in die unmit­tel­ba­re Nähe der Grup­pe gelan­gen konn­te. Laut Zeu­gen­aus­sa­gen hat­te einer der Gui­des unmit­tel­bar zuvor noch eine Run­de gemacht, um die Umge­bung auf Eis­bä­ren zu prü­fen. Über­haupt wur­de das Ver­hal­ten von allen, die bei dem Vor­fall anwe­send waren, gelobt und als feh­ler­frei beschrie­ben; so äußern sich auch ande­re, die Berich­te aus ers­ter Hand bekom­men haben. Sval­bard­pos­ten zitiert den Fran­zo­sen Ter­ro­n­es mit den Wor­ten: „Als der Bär kam, reagier­ten die Gui­des schnell und rich­tig. Ich glau­be, dass sie unser Leben ret­te­ten. Ich habe nichts Nega­ti­ves über ihre Reak­ti­on zu sagen. Sie taten in einer schwie­ri­gen Situa­ti­on alles, was sie konn­ten.“

Auf einem Foto, das auf­ge­nom­men wur­de, bevor der Bär auf­tauch­te, ist die­ser bereits zu sehen, wie sich aller­dings erst spä­ter her­aus­stell­te. Der Bär befand sich da am Ufer im Tem­pel­fjord, etwa zwei oder drei Kilo­me­ter nord­öst­lich von Fred­heim.

Kom­men­tar

Soweit die bekann­ten Infor­ma­tio­nen. Ger­ne wüss­te man wirk­lich genau, wie vie­le Per­so­nen ins­ge­samt vor Ort waren, wie vie­le Gui­des dar­un­ter waren und vor allem wo die Betei­lig­ten sich zur frag­li­chen Zeit auf­hiel­ten, und zwar meter­ge­nau. Um es klar zu sagen: Es geht nicht dar­um, irgend­wem einen Vor­wurf zu machen, son­dern dar­um, zu ver­ste­hen, wie es dazu kom­men konn­te, dass ein Eis­bär sich unbe­merkt bis auf ganz weni­ge Meter einer Grup­pe näher­te. Ohne wirk­lich genaue Infor­ma­tio­nen kann man hier jedoch nur spe­ku­lie­ren.

Spe­ku­lie­ren ist nie wirk­lich gut, sich gar kei­ne Gedan­ken machen ist aber noch schlech­ter. Daher folgt nun ein wenig Spe­ku­la­ti­on.

Wir wis­sen, dass der Bär vor dem Zwi­schen­fall nord­öst­lich von Fred­heim am Ufer war. Wir wis­sen auch, dass die frag­li­che Grup­pe sich bei den Hüt­ten von Fred­heim auf­hielt und ihr Essen vor­be­rei­te­te, als der Bär plötz­lich neben ihr auf­tauch­te.

Die Hüt­ten von Fred­heim ste­hen auf einer Ter­as­se, die ein paar Meter höher liegt als das nahe­ge­le­ge­ne Ufer. Der Hang, der von die­ser Ter­as­se zum Ufer her­ab­führt, ist nur ein­seh­bar, wenn man prak­tisch direkt dane­ben steht; steht man etwas wei­ter weg, ergibt sich ein toter Win­kel, also ein nicht ein­seh­ba­rer Bereich. Die Ver­mu­tung liegt nahe, dass der Bär in die­sem Bereich gelau­fen ist, wäh­rend er unbe­merkt näher kam. Das ist auch nahe­lie­gend, da das genau die Rou­te ent­lang des Ufers ist, wo Bären oft ent­lang lau­fen.

Fredheim

Über­blicks­bild von Fred­heim und Umge­bung mit mög­li­chen Posi­tio­nen, um den ange­nom­me­nen Ablauf zu illus­trie­ren. Der Bär hielt sich etwa bei Posi­ti­on 1 auf, als er foto­gra­fiert, aber nicht gese­hen wur­de (er wur­de erst spä­ter auf dem Foto ent­deckt). Wenn der Bär unge­fähr der strich­lier­ten Rou­te gefolgt ist, könn­te dies erklä­ren, war­um er nicht gese­hen wur­de, wenn – falls – die Grup­pe sich bei Posi­ti­on 3 auf­hielt. Alle Posi­tio­nen sind ange­nom­men, ins­be­son­de­re Posi­ti­on 3 ist nur ver­mu­tet anhand der vor­han­de­nen Schil­de­rung und der Kennt­nis des Gelän­des und der übli­chen (nicht aber der kon­kre­ten) Abläu­fe vor Ort.

In der Annah­me (nicht Gewiss­heit), dass es so war, soll­te man mit­neh­men, dass es immer vor allem auf die Gelän­de­be­rei­che ankommt, die man nicht ein­se­hen kann. Es reicht nicht, dass dort, wo man hin­schau­en kann, kein Bär ist. Die Fra­ge ist, was dort ist, wo das Gelän­de den Blick ver­deckt.

Stän­di­ge Auf­merk­sam­keit und „was-wäre-wenn-Den­ken“, gera­de im Bezug auf nicht ein­seh­ba­re Gelän­de­be­rei­che, sind und blei­ben Kern­aspek­te des mög­lichst siche­ren Auf­ent­halts im Eis­bä­ren­land.

Dass der Eis­bär in einem vor dem Zwi­schen­fall auf­ge­nom­me­nen Foto sicht­bar war, aber nicht wahr­ge­nom­men wur­de, ist ein Punkt, der den Betei­lig­ten ver­mut­lich zu den­ken geben wird.

Die­se Punk­te soll­te man mit­neh­men, vor allem wenn man zu denen gehört, die in ark­ti­scher Natur Ver­ant­wor­tung für ande­re über­neh­men. Aber nicht nur dann, denn es ist immer die Auf­merk­sam­keit aller vor Ort Anwe­sen­den, die zur Ver­mei­dung gefähr­li­cher Situa­tio­nen bei­tra­gen kann, soll und muss.

Ein abschlie­ßen­der Kom­men­tar: Wenn es so war – und die­ser Ein­druck ergibt sich aus den vor­lie­gen­den Schil­de­run­gen – dass eine Per­son am Boden lag, der Eis­bär direkt neben oder sogar mehr oder weni­ger über ihr stand und ein Gui­de sich weni­ge Meter ent­fernt mit dem Gewehr bereit hielt, um scharf und gezielt zu schie­ßen, dies aber nicht tat, etwa um nicht Per­so­nen in der unüber­sicht­li­chen Situa­ti­on durch Schüs­se zu gefähr­den oder / und, um den Eis­bä­ren zu scho­nen, solan­ge der Abschuss nicht abso­lut unmit­tel­bar zwin­gend war: Respekt, die Ner­ven muss man erst mal haben!

Lon­gye­ar­by­ens Trink­was­ser: Legio­nel­len und Man­gan

Jahr­zehn­te­lang haben die meis­ten Ver­brau­cher in Lon­gye­ar­by­en sich wohl kaum vie­le Gedan­ken um ihr Trink­was­ser gemacht. Schließ­lich ist es Trink­was­ser aus der ark­ti­schen Natur in der Umge­bung, und damit soll­te es doch wohl sau­ber sein? Auch nach Zwi­schen­la­ge­rung – je nach Jah­res­zeit – im künst­li­chen See Isdam­men im Advent­da­len oder in einem Trink­was­ser­spei­cher am Orts­rand am Gru­ve­da­len. Natür­lich wird gefil­tert und über­wacht.

Trinkwassersee Isdammen

Der Trink­was­ser­see „Isdam­men“ im Advent­da­len.

Aber die sorg­lo­se Ruhe ums Trink­was­ser ist seit eini­gen Mona­ten vor­bei: In Trink­was­ser­pro­ben aus Lon­gye­ar­by­en wur­den Legio­nel­len nach­ge­wie­sen. Das ist zunächst kein Grund zur Panik, denn kom­plett legio­nell­afrei­es Lei­tungs­was­ser dürf­te welt­weit sehr sel­ten sein. Es kommt auf den genau­en Typ des Keims und auf des­sen Anzahl an. Vie­le Legio­nella-Typen sind für den Men­schen harm­los, und Keim­zah­len unter­halb der zuläs­si­gen Grenz­wer­te sind so gut wie immer vor­han­den, vor allem in älte­ren Lei­tungs­net­zen wie in Lon­gye­ar­by­en.

Auch auf­grund der eher tröp­feln­den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie der Gemein­de­ver­wal­tung, (Lon­gye­ar­by­en Lokals­ty­re) wur­de das The­ma aber eben doch, nun ja, ein The­ma. Es lief ein wenig nach dem Mot­to „wir haben Legio­nel­len im Trink­was­ser, aber macht euch kei­ne Gedan­ken, alles ist gut“. Genaue­re Anga­ben zu Typ und Keim­zahl wur­den nicht öffent­lich gemacht, nach offi­zi­el­len Anga­ben war (und ist, mit einer Ein­schrän­kung, sie­he unten) das Was­ser wei­ter­hin trink­bar und für die mensch­li­che Gesund­heit unbe­denk­lich. Ende Febru­ar lud Lokals­ty­re nun zu einer Anwoh­ner­ver­samm­lung ein, um über den Stand der Din­ge zu infor­mie­ren, zudem gibt es auf der Lokals­ty­re-Web­sei­te mitt­ler­wei­le eine Rei­he von Mit­tei­lun­gen und Pres­se­mel­dun­gen sowie Bei­trä­ge und Leser­brie­fe in der Sval­bard­pos­ten.

Gesund­heit­li­che Pro­ble­me auf­grund von Legio­nella sol­len bis­lang noch nicht auf­ge­tre­ten sein. Sol­che könn­ten durch Ein­at­men von keim­be­las­te­tem Was­ser­ne­bel (Aero­sol, feins­te „Tröpf­chen“) auf­tre­ten, etwa beim Duschen. Ein poten­zi­el­les Risi­ko soll vor allem für Risi­ko­grup­pen wie älte­re oder immun­ge­schwäch­te Per­so­nen bestehen.

Legionella-Hinweis, Hafen, Longyearbyen

Legio­nella-Hin­weis an der Trink­was­ser-Zapf­stel­le im Hafen von Lon­gye­ar­by­en.

Eine Quel­le für den Keim konn­te nicht loka­li­siert wer­den, wahr­schein­lich sind gro­ße Tei­le des alten Lei­tungs­netz und die dar­in befind­li­chen Bio­fil­me die dif­fu­se Quel­le. Mit­tels Chlor­bei­ga­be konn­ten die Wer­te (Keim­zah­len) zeit­wei­se redu­ziert wer­den und die Lei­tun­gen wur­den abschnitts­wei­se mehr­fach gespült, aber eine end­gül­ti­ge Lösung ist bei­des nicht, jeden­falls nicht in dem Sin­ne, dass Legio­nella län­ger­fris­tig ver­schwin­det. Zeit­wei­se wur­den den Kon­su­men­ten Vor­sichts­maß­nah­men emp­foh­len, etwa Duschen ohne Dusch­kopf, um ein Zer­stäu­ben des Was­sers in fei­ne Tröpf­chen, die ein­ge­at­met wer­den, zu ver­mei­den. Auch die Sval­bard­hal­le (Schwimm- und Sport­hal­le) war zeit­wei­se geschlos­sen. Ins­ge­samt also doch recht viel Wir­bel um ein nach offi­zi­el­len Anga­ben eigent­lich harm­lo­ses Pro­blem, was zu einer gewis­sen Beun­ru­hi­gung im Ort führ­te.

Es wird wohl dar­auf hin­aus­lau­fen, dass dem Trink­was­ser lang­fris­tig immer wie­der Chlor bei­gemischt wer­den muss, um die Keim­be­las­tung in akzep­ta­blen Gren­zen zu hal­ten. Die Neben­wir­kung ist, dass das Trink­was­ser nach Chlor schmeckt, wie im Schwimm­bad. Es sieht so aus, als wür­de man sich dar­an gewöh­nen müs­sen. Es gibt auch klei­ne, haus­halts­ge­eig­ne­te Was­ser­fil­ter auf Aktiv­koh­le­ba­sis, die dem Was­ser wie­der zum gewohnt fri­schen Geschmack ver­hel­fen. Ande­re kau­fen teil­wei­se schon län­ger Fla­schen­was­ser im Super­markt Sval­bard­bu­tik­ken. Dort wer­den die gro­ßen (fünf Liter) Fla­schen mitt­ler­wei­le ratio­niert: pro Tag und Haus­halt wer­den nur drei Fla­schen ver­kauft, damit es für alle reicht.

Wasserflaschen, Svalbardbutikken

Was­ser­fla­schen im Sval­bard­bu­tik­ken.

Aber es gibt noch eine wei­te­re Bau­stel­le: Man­gan, ein Metall (che­misch genau­er: Über­gangs­me­tall), das in der Natur häu­fig vor­kommt, so auch in den Sedi­ment­ge­stei­nen in der Umge­bung Lon­gye­ar­by­ens. Auch Man­gan ist grund­sätz­lich wohl in so ziem­lich jedem Schluck Trink­was­ser welt­weit vor­han­den, aber wie immer ist die Men­ge der Punkt.

Das hin­zu­ge­zo­ge­ne nor­we­gi­sche Gesund­heits­amt (FHI, Fol­ke­hels­e­insti­tutt) zog nun die Schluss­fol­ge­rung, dass die Man­gan­wer­te im Trink­was­ser seit Sep­tem­ber 2024 zu hoch waren, um damit Klein­kin­der (0-12 Mona­te) zu ver­sor­gen. Betrof­fe­ne Fami­li­en bekom­men im Sval­bard­bu­tik­ken kos­ten­los Fla­schen­was­ser. Für alle ande­ren soll mit dem Kon­sum des Lei­tungs­was­sers aber kei­ne Gesund­heits­ge­fahr ver­bun­den sein, eine gesund­heit­lich rele­van­te Belas­tung soll sich nur bei höhe­ren Kon­zen­tra­tio­nen über län­ge­re Zeit­räu­me (10 Jah­re und mehr) erge­ben. Nur bei extrem hoher Kon­zen­tra­ti­on sind theo­re­tisch auch aku­te Ver­gif­tun­gen mög­lich.

Das ist der offi­zi­el­le Stand. Für erwach­se­ne Men­schen (älter als 12 Mona­te 😄) gilt dem­nach wei­ter­hin: Tas­sen hoch und Prost, schmeckt nur mit­un­ter nicht ganz frisch, macht aber nichts.

Ich wei­se aus­drück­lich dar­auf­hin, dass ich kein Exper­te für Trink­was­ser und Legio­nella und Man­gan dar­in bin, ich gebe nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen zusam­men­fas­send amt­li­che Mit­tei­lun­gen wie­der, aber kei­ne eige­ne Ein­schät­zung oder Mei­nung.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps für den Merz, äh, März

Im März wer­den die Tage im hohen Nor­den schnell hell und lang, Ende März haben die Regio­nen nörd­lich des Polar­krei­ses die wei­ter süd­lich gele­ge­nen Län­der in Bezug auf Licht schon längst über­holt. Aber wenn das Wet­ter so übel ist wie in der letz­ten Febru­ar­wo­che in Spitz­ber­gen, mit Regen und Plus­gra­den, kann man gut den Fern­se­her ein­schal­ten, auch wenn dort über­wie­gend Wie­der­ho­lun­gen gezeigt wer­den.

Arktis Fernsehtipps

Wenn es in der Hüt­te kalt und zugig ist, muss man sich schön an den Ofen set­zen.

Die Lis­ten wer­den bei Bedarf aktua­li­siert. Sach­dien­li­che Hin­wei­se wer­den von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle ent­ge­gen­ge­nom­men.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps auf Arte im März

  • Sams­tag, 01.03., 11.50 Uhr: „Unter­wegs im hohen Nor­den: Nor­we­gen“
  • Sams­tag, 01.03., 12.40 Uhr: „Unter­wegs im hohen Nor­den: Lapp­land
  • Sams­tag, 01.03., 13.35 Uhr: „Unter­wegs im hohen Nor­den: Schwe­den“
  • Mitt­woch, 05.03., 18.35 Uhr: „Das Wesen der Wale“ (A 2018)
  • Don­ners­tag, 06.03., 16.55 Uhr: „Mit dem Zug an die Hud­son Bay“ (D 2022)
  • Frei­tag, 07.03., 08.55 Uhr: „Unter­wegs im hohen Nor­den: Finn­land“
  • Frei­tag, 07.03., 09.35 Uhr: „Unter­wegs im hohen Nor­den: Island“
  • Diens­tag, 08.03., 08.55 Uhr (Wdhlg.): „Unter­wegs im hohen Nor­den: Nor­we­gen“
  • Diens­tag, 08.03., 09.40 Uhr (Wdhlg.): „Unter­wegs im hohen Nor­den: Lapp­land“
  • Diens­tag, 08.03., 10.25 Uhr (Wdhlg.): „Unter­wegs im hohen Nor­den: Schwe­den“
  • Sams­tag, 15.03., 12.35 Uhr (Wdhlg.): „Mit dem Zug an die Hud­son Bay“
  • Don­ners­tag, 20.03., 19.40 Uhr: „Re: Lachs­kri­se in Nor­we­gen“ (F 2025, EA)
  • Sonn­tag, 23. 03., 12.25 Uhr (Wdhlg.): „Mit dem Zug an die Hud­son Bay“
  • Mitt­woch, 26.03., 16.55 Uhr: „Leben an der Nord­see : Nor­we­gens Küs­ten und Fjor­de“ (D 2024)
  • Sams­tag, 29.03., 11.20 Uhr: „Leben mit Vul­ka­nen – West­män­ner­in­seln: Die Wäch­ter Islands“ (F 2018)
  • Sonn­tag, 30.03., 19.30 Uhr: „Pata­go­ni­en: Land der Pio­nie­re“ (D 2022)

EA = Erst­aus­strah­lung auf Arte.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps auf ande­ren Pro­gram­men

Die­ses Mal direkt kom­plett bis Ende des Monats.

  • Mitt­woch, 05.03., 20.15 Uhr, phoe­nix: „Island von oben“ (D 2023)
  • Don­ners­tag, 06.03., 18.30 Uhr, phoe­nix (Wdhlg.): „Island von oben“
  • Don­ners­tag, 13.03., 13.20 Uhr, 3sat: „Ant­ark­ti­ka – Die Ver­wand­lung des wei­ßen Kon­ti­nents“
  • Don­ners­tag, 13.03., 14.05 Uhr, 3sat: „Ant­ark­ti­ka – Der Schatz im Eis“
  • Frei­tag, 14.03., 20.15 Uhr, phoe­nix: „Wil­des Pata­go­ni­en“ (1-3)
  • Sams­tag, 15.03. 17.15 Uhr phoe­nix (Wdhlg:): Wil­des Pata­go­ni­en 1-3
  • Sonn­tag, 16.03., 13.15 Uhr, ARD: „Nor­we­gen – Zwi­schen Fjor­den und Fjells“ (D 2019)
  • Mitt­woch, 19.03., 20.15 Uhr, NDR: „Expe­di­tio­nen ins Tier­reich: Yukon“
  • Sams­tag, 22.03., 15.30 Uhr, 3sat: „Nor­we­gen – Land der Polar­lich­ter“
  • Sams­tag, 22.03., 16.00 Uhr, 3sat: „Mitt­som­mer in Nor­we­gen“
  • Sams­tag, 22.03., 20.15 Uhr, phoe­nix: „Die kana­di­schen Rocky Moun­ta­ins“
  • Sams­tag, 22.03., 21.00 Uhr, phoe­nix: „Mit dem Zug an die Hud­son Bay“
  • Sams­tag, 22.03., 21.45 Uhr, phoe­nix: „Kana­da – Der wei­te Nor­den“
  • Sams­tag, 22.03., 22.30 Uhr, phoe­nix: „Wäch­ter der Geis­ter­bä­ren“
  • Sonn­tag, 23.03., 11.15 Uhr, RBB: „Island – Mit dem Rad erfah­ren“
  • Sonn­tag, 23.03., 17.45 Uhr, phoe­nix (Wdhlg.): „Mit dem Zug …“
  • Sonn­tag, 23.03., 18.30 Uhr, phoe­nix (Wdhlg.): „Kana­da – Der wei­te Nor­den“
  • Sonn­tag, 23.03., 19.15 Uhr, phoe­nix (Wdhlg.): „Wäch­ter der Geis­ter­bä­ren“
  • Mon­tag, 24.03., 11.50 Uhr, BR: „Expe­di­ti­on 50° Kamt­schat­ka“
  • Mon­tag, 24.03., 10.25 Uhr, 3sat: „Mitt­som­mer in Nor­we­gen“
  • Mon­tag, 24.03., 11.55 Uhr, 3sat: „Zum Nord­kap mit Hur­tig­ru­ten“
  • Don­ners­tag, 27.03., 20.15 Uhr, RBB: „Fräu­lein Smil­las Gespür für Schnee“ (Spiel­film)
  • Sams­tag, 29.03., 20.15 Uhr, ARD: „Mord­lich­ter – Tod auf den Färö­er-Inseln“ (D 2025, Kri­mi)

Alle Anga­ben wie immer ohne Gewehr.

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News-Auflistung generiert am 31. März 2025 um 21:28:36 Uhr (GMT+1)
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